10 Tage gemeinsame Arbeit mit Ole anfang april diesen jahres packte ich mein altes auto voll mit arbeitsmaterialien und folgte der freundlichen einladung des geschäftsführers, mit ihm gemeinsam ein seminar zu gestalten mit 3 stotternden vorschuljungs und deren eltern … ich selbst bin im erstberuf landschaftsgärtner, also praktiker, habe vor über 10 jahren logopaedie studiert, bin selbst vater einer fast 18-jährigen tochter (josephine) logopaedie, wenn man sie wie ich ganzheitlich praktiziert, ist eine wachstumsaufgabe schlechthin, gewissermaßen ein gut gearbeiteter mantel, in den man/frau, was die entwicklung menschlicher qualitäten anbelangt, geduldvoll hineinwachsen darf – medizinisch-psychologische aspekte sind nur eine facette unseres berufsbildes … ich bin der auffassung, dass wir als menschen zutiefst geistige wesen sind und uns einzeln wie auch als gesamte gruppe in einem prozess wechselseitiger erschaffung und entwicklung befinden: wie drückt es richard beauvais (1964) aus? “wir sind hier, weil es letztlich kein entrinnen vor uns selbst gibt. solange der mensch sich nicht selbst in den augen und herzen seiner mitmenschen begegnet, ist er auf der flucht. solange er nicht zulässt, dass seine mitmenschen an seinem innersten teilhaben, gibt es für ihn keine geborgenheit. solange er sich fürchtet, durchschaut zu werden, kann er weder sich noch andere erkennen – er wird allein sein. wo können wir solch einen spiegel finden, wenn nicht in unseren nächsten? hier in der gemeinschaft kann ein mensch erst richtig klar über sich werden und sich nicht mehr als den riesen seiner träume oder den zwerg seiner ängste sehen, sondern als mensch, der – teil eines ganzen – zu ihrem wohl seinen beitrag leistet. in solchem boden können wir wurzeln schlagen und wachsen; nicht mehr allein – wie im tod – sondern lebendig als mensch unter menschen.” für das swt-institut und ole bruns war und ist wohl aus meiner sicht immer das ziel dieser doch sehr speziellen und mitunter auch unkonventionellen arbeit zunehmend mehr bewusstheit über die unbewussten vorgänge zu erlangen, nicht nur auf den aspekt der sprechmotorik und physiologischen vogänge im menschlichen körper bezogen, swt beinhaltet somit eine personale und eine transpersonale sicht des menschen und eine arbeitsweise auf diesen zwei ebenen! zur arbeit in diesen beiden ebenen stehen dem klienten/der klientin, die wahre veränderungen anstreben, viele möglichkeiten zur verfügung, das wird auf sehr individuelle art und weise den besuchern des institutes immer und immer wieder nahegebracht – ich habe in 10 tagen swt-arbeit sehr lebendig erfahren, dass die zielorientierte anwendung verschiedener methoden eine arbeit nicht nur mit sprachhindernissen, problemen und schwierigkeiten ermöglichte, sondern auch, immer mehr vom potential insbesondere der drei jungs im leben zu verwirklichen ole bruns lässt eltern und kinder wissen, dass entwicklungskrisen in der entstehung (nicht nur) von sprache und sprechen sich aus einer sehr vielschichtigen perspektive heraus besser verstehen lassen – oftmals entstehen schmerzen %26 krisen durch die verleugnung unseres inneren kindes, durch abspaltung und durch das bilden von schützenden egostrukturen – diese phänomene können oftmals nur in einem therapeutisch-medizinischen setting auf- und durchgearbeitet werden; ole schafft es immer wieder meisterhaft die menschen dort abzuholen, wo sie gerade stehen! wir lesen immer wieder in den wissenschaften von der menschlichen seele, dass die zeit reif dafür sei, auch die höheren bereiche des unbewussten, das überbewusste und das geistige selbst, in unsere betrachtungen mit einzubeziehen – c.g. jung hat beispielsweise ein mächtiges integrierendes prinzip, welches innerhalb der menschlichen seele wirkt, anerkannt – das selbst – dieses selbst wird als jenseits des bewusstseins von “ich” und “ego” gesehen – es sei die quelle unseres bewusstseins und ermöglicht uns, unerreichbar durch unsere bewusste persönlichkeit, zu anderen ebenen von heilung und ganzheit zu gelangen in der zeit des seminares sprachen ole und ich viel davon, dass die realität des geistigen und des selbst keines beweises bedarf; sie ist eine erfahrung – in genau diesem erleben stellt sich ein gefühl der erweiterung, der ausdehnung ein – es ist ein zustand, der sich vielleicht an dieser stelle der betrachtung nicht in worte fassen lässt – es ist der punkt der ruhe und stille in uns, wo wir dauerhaftigkeit und stabilität erfahren ein wort noch zu unserem willen: er soll ja gut, stark und auch geübt sein, natürlich macht ole im laufe seines seminares auch deutlich, dass die schulung des willens ein ganz zentrales anliegen seines konzeptes ist im hinblick auf das “loslassen der symptomatik”, nur gehe es an dieser stelle um den “willen, sich an eine form von arbeit hinzugeben”, die zunächst einmal durch ihre schlichtheit verblüfft … – vielmehr wird der wille hier gesehen als die treibende kraft in richtung ganzheit und zusammenführung auf einer gesunden ebene, wie richard beauvais in seinem o.g. zitat sie meint! – der wille ist die funktion, die am direktesten mit dem “ich” und dem “selbst” verbunden ist heute nach fast 13 jahren logopaedischen tuns kann ich bestätigen, dass mein wille als ein leitendes prinzip in richtung integration unterschiedlicher behandlungsansätze, mit viel aufgeschlossenheit und freude beobachtet, dass alles, was im swt institut geschieht, kein exklusives prinzip mehr darstellt – ich glaube, dass gerade dieser aspekt sehr sensibel den erfolg von oles arbeit berührt (willst du die welt in ordnung bringen, so bringe zunächst …) herr bruns fordert sein klientel ganz unerschrocken dazu auf, zu wachsen und sich der mitwelt und dem größeren ganzen zu öffnen – er fordert dazu auf, neue fähigkeiten und talente, unsere kre@tivität und flexibilität in uns zu entwickeln und begleitet sehr einfühlsam und gekonnt dabei, dem leben eine richtung und bedeutung zu geben, was ja immer mit vertrauen und mut zu tun hat! – oftmals wird dieser willensaspekt ganz subtil von ihm in seiner latenz wahrgenommen, weil sich vormals “ach so wichtige interessen und lebensausrichtungen” plötzlich als zweitrangig und leer darstellen – manchmal geht diese erfahrung auch einher mit einem gefühl der verwirrung, mit verzweiflung und dem verlust des vertauens in sich selbst – ich habe genau diese prozesse in der zusammenarbeit mit ole erlebt und kann vielleicht erst aus diesem persönlichen prozess heraus diese zeilen zu papier bringen! wendepunkte für klienten in der swt arbeit können dann vielleicht bedeuten, dass sie starten zu einer inneren reise der selbstentdeckung – es ist ole, der uns im rahmen der 10 tage dazu aufgefordert hat, neue wege in uns zu entdecken und neues land in unserem inneren zu betreten, gewissermaßen als „wanderer in einem land, für das es noch wenig kartenmaterial gibt, geschweige denn ein navigationsgerät!“ ich will ein wort zu deiner kre@tivität schreiben, ole, denn du hast ja in deinem leben viel mit künstlern unterschiedlicher richtungen zusammengearbeitet: menschen haben immer wieder beschrieben, wie sie plötzlich, wie aus heiterem himmel, die lösung für eine bestimmte fragestellung gefunden haben – diese lösungen waren nicht durch überlegungen entstanden, sondern durch loslassen, zulassen und in sich selbst hineinhören – es ist die erfahrung der inspiration, die uns in träumen des tages oder der nacht, in zeiten der entspannung plötzlich überkommt, nicht wahr, ole? bis in die heutige zeit schulten wir unser denken analytisch und haben uns dabei mehr und mehr in der aufspaltung und differenzierung der welt geübt – dies führte soweit, dass wir uns zeitweise von der integration unserer persönlichkeit abhielten, indem wir uns von den weniger rationalen aspekten unseres selbst, wie gefühle, intuition und vorstellungsvermögen abschnitten – nun macht sich deutlich beobachtbar in deiner swt arbeit eine neue richtung bemerkbar, die ein anderes denken fordert – in dem (zur mode gewordenen) ruf nach ganzheit und globalisierung kommt dieses denken hier und da zum ausdruck … dieses denken kann unser westliches verständnis in seinen fundamenten erschüttern und herausfordern, denn wir brauchen ein denken, dass teilungen, dualitäten und polarisierungen überwinden und durchlässig machen kann – wir brauchen ein denken, welches intuitives erfassen und kre@tives schaffen dem analytischen denkprozess gleichstellt – ich gewöhne mir gerade in meiner ganzheitlichen betrachtung der logopaedie an, mit einer weiten spanne von schöpferischen aspekten des geistes zu arbeiten, die in der gewöhnlichen erziehung oft übersehen werden, und siehe da: es funktioniert – und genau an dieser schnittstelle erlebe ich uns “schulter an schulter” arbeiten, ole! dies ist ein aktiver und sehr persönlicher weg des wissens, der für kre@tive lebensentscheidungen angewandt werden kann, indem er brücken schlägt zwischen den zukünftigen möglichkeiten unseres potentials und der in jedem von uns grundlegend zum ausdruck kommenden inneren weisheit ich wünsche dir von herzen weiterhin viel spannendes und neues, ole und bei alledem weiterhin deinen erfrischenden und sehr lebendigen optimismus und vielleicht bei guter gelegenheit wieder ein gemeinsames seminar unter deinem dach